Die Klosterlandschaft Michaelsberg bekommt wieder einen Weingarten.

Prof. Hubel (vordere Reihe, rechts) brach bei einem Vortrag über St. Michael, zu dem der Förderverein eingeladen hatte, eine Lanze für die Anlage eines Weinbergs am Südhang des Klosterbergs.
Das Urkataster von 1822 zeigt den historischen Kammerathen-Garten am Südhang des Klosters St. Michael

Der Förderverein Landesgartenschau konnte in der öffentlichen Auseinandersetzung in letzter Minute erfolgreich vermitteln.

Wir erinnern uns: Die Entscheidung für den geplanten Weingarten am Südhang des Michaelsberg hat in Bamberg eine intensive öffentliche Diskussion ausgelöst und zur Entstehung konträrer Positionen geführt, mit dem Standpunkt der Initiatoren des Bürgerbegehrens "Erhalt der Streuobstwiese am Südhang des Michaelsbergs" auf der einen Seite sowie der Stadt und ihrer Landesgartenschau Gmbh auf der anderen. Nach einer Monate lange öffentlichen Debatte schien eine Abstimmung über einen Bürger- bzw. Ratsbescheid unausweichlich.

Dem Förderverein ist es gelungen, die Weichen für eine Einigung zu stellen. Und das quasi in der "letzten Minute" - am Vorabend der ausschlaggebenden Ratssitzung am 24.09.2008. Der kostenträchtige Bürger- und Ratsbescheid mit fraglichem Ausgang ist vom Tisch. Der Weingarten wird realisiert.

Auf Initiative des Fördervereins kam es, unter Führung und Moderation des Vorstandsvorsitzenden, Dr. Detlev Hohmuth, zu einem Treffen mit dem Sprecherkreis der Bürgerinitiative. Die Debatte wurde geprägt durch ein eingangs gehaltenes Referat von Professor Dr. Achim Hubel, Professur für Denkmalpflege an der Universität Bamberg. Hubel legte Erkenntnisse zur Historie der Klosterlandschaft vor und zeigte szenarische Weiterentwicklungen auf. Die intensive Fachdiskussion brachte überzeugende Kernargumente für die Anlage eines neuen, 'barockisierten' Weingartens.

Davon ließ sich die Führung der Bürgerinitiative leiten, das Gespräch mit der Stadt nun doch noch einmal zu suchen. Die Verantwortlichen der Stadt wiederum übernahmen kurzerhand die Kernargumente dieser Debatte in ihren aktuellen Beschluss 'pro Weinberg' und konnten so die Einigung mit der Bürgerinitiative erfolgreich abschließen (Eklärung der Stadtverwaltung).

Die Ganzheitlichkeit der Klosterlandschaft steht für den Förderverein und die Arbeitsgruppe „Klosteranlage Michaelsberg“ im Vordergrund.

 Der Förderverein hat aus Überzeugung gehandelt: Wenn der Weinberg nicht realisiert werden kann, dann fehlt ein wesentlicher Baustein in der Renovierung der historischen, barocken Klosteranlage Michaelsberg. Der Verein wird zukünftige Entwicklungsschritte unterstützen, um die Gartenanlage am Michaelsberg in möglichst historischer Form wieder entstehen zu lassen.

Natürlich wird trotz einer offiziellen Entscheidung pro Weinberg die öffentliche Diskussion nicht abgeschlossen sein. Der Förderverein sieht sich daher mit in der Verantwortung, diese Debatte weiterhin mit zu gestalten. Die Kommunikation soll insbesondere auf die Nachhaltigkeit einer renovierten Klosteranlage ausgerichtet sein. Der Verein will zudem auch Impulse geben für ein Konzept und die faktische Realisierung der wesentlichen Elemente des Klostergartens.

Die Gruppe „Klosteranlage Michaelsberg“ (Sprecher: Vorstandsmitglied Helmut Wiegel), eine von elf Arbeitsgruppen innerhalb des Vereins, arbeitet bereits an einem Konzept. Daraus können Schritte abgeleitet werden, die einen Beitrag leisten, die Klosteranlage wieder attraktiver zu gestalten.

Landesgartenschau – Bundesgartenschau – Internationale Gartenschau: Daten und Fakten

Das Hauptgelände der Landesgartenschau Bamberg, die Erba-Insel, aus der Luft.

Nachfolgend sind Stationen und Strukturen der Gartenschauen in Deutschland und Bayern genannt.

Hinter farblich gekennzeichneten Begriffen ist ein Internet-Link organisiert. Per Mausklick auf diese Begriffe können jeweils weitere Informationen abgerufen werden.

Die Gartenschauen haben Tradition in Deutschland. In Bayern gab es die erste Landesgartenschau im Jahre 1980. Sie wurde in einer Gemeinschaftsveranstaltung mit Baden-Württemberg in Ulm/Neu-Ulm abgehalten. In 2008 richtete Neu-Ulm allein die Landesgartenschau aus. Im 2-Jahres-Rhythmus geht es wie bisher weiter: 2010 wird die Landesgartenschau in Rosenheim zu sehen sein, 2012 bekanntlich die Landesgartenschau in Bamberg, 2014 findet die Landesgartenschau in Deggendorf statt. In den ungeraden Jahren gibt es noch die "kleinen Landesgartenschauen" unter dem Titel "Natur in der Stadt": 2009 in Rain (Donau-Ries), 2011 in Kitzingen.

Die Bundesgartenschauen (BUGA) haben ebenfalls einen 2-Jahres-Rhythmus. 2007 gab es die Veranstaltung in Thüringen, gemeinsam in Gera und Ronneburg. Schwerin veranstaltet die "BUGA" in 2009, in 2011 findet sie in Koblenz statt.

Die Internationale Gartenschau (IGS - Garten, Landschaftsarchitektur, Landschaftsbau, Pflanzenzucht und Gartengeräte/-Möbel) bzw. Internationale Gartenbauausstellung (IGA )  finden in Deutschland im Turnus von 10 Jahren statt. Die letzte war 2003 in Rostock (IGA), die kommende wird 2013 in Hamburg sein (IGS).

 

Aktivitäten und Termine des Fördervereins

Auftaktveranstaltung des Fördervereins, gemeinsam mit der LGS GmbH, im Spiegelsaal der Harmonie, 31.01.2008

Am 07. Januar 2008 wurde mit der Gründungsversammlung unser Förderverein offiziell ins Leben gerufen. Mit zur Zeit 140 Mitgliedern befindet sich der Verein – laut Vereinsplanung – in der Findungs- und Informationsphase.

Elf Arbeitsgruppen wurden installiert. Sie analysieren und konkretisieren Projekte, die 2012 die Landesgartenschau in Bamberg begleiten und ihr einen Mehrwert an Attraktivität geben sollen. Interessierte Mitglieder, die mit aktiver Mitarbeit eine der Arbeitsgruppen unterstützen wollen, sind herzlich willkommen. Eine Mail an den Vorstand genügt.

Für Mitglieder und für die interessierte Öffentlichkeit hat der Vorstand in den letzten Monaten zu sechs öffentlichen Mitgliederversammlungen und zwei Exkursionen eingeladen.

Die erste Exkursion betraf die Fahrt zu der diesjährigen Landesgartenschau in Neu-Ulm. Nicht nur die jeweiligen Konzepte der Landschaftsgärten interessierte, sondern auch das Gespräch mit Vertretern des örtlichen Freundeskreises der Landesgartenschau. Dieser Kontakt vermittelte Erfahrungen, die auch in unsere Vereinsentwicklung einfließen werden. Diese Art von Verbindung will der Verein auch zu anderen Fördervereinen pflegen. Die geplante Fahrt zur Landesgartenschau nach Bingen (Rheinland-Pfalz).

Auf dem Weg, die Öffentlichkeit in Bamberg anzusprechen, haben uns die Mitgliederveranstaltungen geholfen - worüber auch die örtliche Presse informierte.

Durch Referenten mit aufschlussreichen Themen wurden die Mitgliederversammlungen bereichert:

Hans Brugger, Landschaftsarchitekt und Wettbewerbssieger präsentierte das Konzept der Landesgartenschau auf dem Erba-Gelände. - Dazu eine geführte Ortsbesichtigung des Erbageländes.

 Hans Buhl, stellv. Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kronach referierte zu „Wasserwirtschaftliche Ziele und Beiträge zur Landesgartenschau“.

 Dr. Karin Dengler-Schreiber, Leiterin des Welterbezentrums sprach über die „Entwicklung der Gärtnerstadt – Chancen durch die Landesgartenschau“.

 Prof. Dr. Achim Hubel überzeugte die Zuhörer mit seinem Vortrag „Die Klosterlandschaft St. Michael – Geschichte, Perspektiven und Chancen für die Landesgartenschau“.

Einladung

Zum 13. November laden wir Sie wiederum herzlich ein für die letzte Veranstaltung dieser Reihe in diesem Jahr.

Beginn: 19:00 Uhr

Ort: Hain, Bootshaus der Bamberger Rudergesellschaft.

Vorträge:

1. „Ziele des Hainparkpflegewerkes“; Referent: Helmut Wiegel, Landschaftsarchitekt

2. „Der Hain – Möglichkeiten und Chancen durch die Landesgartenschau"; Referent: Dr. Alfred Schelter, Bayer. Schlösserverwaltung, Vors. des Bürgerparkvereins Bamberg Hain.

Seien Sie herzlich willkommen. Und geben Sie diesen Termin weiter an Ihren interessierten Freundeskreis.

 

Zu guter Letzt

Merken Sie sich bitte vor: Am Mittwoch, 05. November 2008, lädt der Förderverein zu einer Sonderveranstaltung ein. Prof. Dr. Achim Hubel wird einen bemerkenswerten Vortrag über „Die Klosterlandschaft St. Michael – Geschichte, Perspektiven und Chancen für die zukünftige Entwicklung“ halten. Der Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, Harald Lang, fasst kurz den aktuellen Stand der Planungen zum Weinberg zusammen. Ort: Spiegelsaal in der Harmonie (Schillerplatz). Beginn: 19:00 Uhr. Eine separate Einladung folgt.